Die Kaffeepreise sind seit den 50er Jahren ständig
gesunken. Ursachen sind vor allem ein Überangebot und die Macht
der Konzerne. In ca. 45 Ländern wird Kaffee angebaut und
exportiert. Viele afrikanischen Länder hofften, nach ihrer
Unabhängigkeit von den Kolonialmächten in den 60er Jahren
über Kaffee-Export Devisen zu erwirtschaften, um die eigene
Wirtschaft entwickeln zu können. Aber die Kaffeepreise sanken,
und zusätzlich erhöhten sich die Zinsen für ihre
Kredite (teilweise um das Vierfache), die sie auf internationalen
Finanzmärkten aufgenommen hatten. Sie gerieten in eine
Schuldenfalle. Die Erhöhung ihrer Kaffeeproduktion half ihnen
nicht. Ähnlich ging es den zentralamerikanischen Ländern.
Weltbank und IWF schürten den Preisverfall, weil sie trotz
übersättigter Märkte große Summen in Ländern
wie Vietnam für Kaffeeplantagen investierten. Vietnam wurde zum
zweitgrößten Kaffeeproduzenten weltweit.
Die
Zwischenhändler und die großen Konzerne sorgen dafür,
dass ihr eigener Verdienst nicht geschmälert wird. Sie geben den
Preisdruck an die Kleinbauern und die Arbeiter auf den Plantagen
weiter. Von einem Euro Verkaufswert erhält der Produzent noch
keine sieben Cent. Der Kaffeeanbau, der kinderreichen Familien
Unterhalt bieten könnte, reicht deshalb trotz an- strengendster
Arbeit nur für einen Hungerlohn.
Aussicht auf Besserung:
In Weltläden gehört der fair gehandelte Kaffee zu den am
meisten verkauften Produkten. Die gute Nachricht: Tendenz steigend.
Der Weltladen in Wiesbaden, Oranienstraße 52, führt eine
spezielle Kaffeemischung, den Nassau AfFair, der teilweise aus
nicaraguanischem Kaffee besteht: Tel. 0611-373729,
info@weltladen-wiesbaden.de, www.weltladen-wiesbaden.de. Zahlreiche
weitere Läden in Wiesbaden führen diesen Kaffee ebenfalls.
Was Sie tun können:
1.Kaufen Sie Ihren Kaffee
nur aus fairem Handel.
2.Verlangen Sie in Ihrem Laden, dass
fairer Kaffee geführt wird (wenn das nicht schon geschieht).
3.Fragen Sie bei der Bestellung einer Tasse Kaffee nach fair
gehandeltem Kaffee und regen Sie in Kantinen und anderen
Kaffee-Verkaufsstellen an, dass fairer Kaffee angeboten wird.
4.Protestieren Sie bei großen Kaffeehandelsfirmen gegen die
Menschenrechtsverletzungen und die Ausbeutung der Kaffeeanbauer.
-
Kraft: Tel. 0421-5993892, presse@krafteurope.com
- Nestlé
Deutschland AG: Hartmut Gahmann, Leitung Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit, Tel. 069-66713190,
hartmut.gahmann@de.nestle.com
- Procter & Gamble Service
GmbH: info@prokter.de, Tel. 06196-8901
Quelle: Klaus Werner /
Hans Weiss: Das neue Schwarzbuch Markenfirmen, Franz Deuticke
Verlagsgesellschaft Wien-Frankfurt/M 2005.
www.oxfaminternational.org
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