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Fair Handeln

Fair Handeln - sozial und ökologisch

Glücksrad des fairen Handels
Häufig gestellte Fragen zum Recyclingpapier


Unfaire Welthandelspolitik

Institutionen wie WTO, Weltbank und IWF, aber auch nationale Regierungen bestimmen die Richtung der internationalen Handelspolitik. Ihre Denkrichtung ist neoliberal. Diese politische Richtung verlangt die Öffnung der Märkte. Begründet wird diese Öffnung mit der These, dass Konkurrenz zu einer Verbesserung und Verbilligung der Produktion und der Preise beitrage, dass dadurch der Markt wachse und die Armut abnehme.

Die sichtbaren Folgen dieser Politik sind zunehmende Verarmung ganzer Regionen, Ausplünderung natürlicher Resourcen und Zerstörung der Ökosysteme. Die weltweite Konkurrenz treibt die Preise so stark nach unten, dass die Erzeuger und Produzenten der Waren oder Dienstleistungen von ihrem Einkommen nicht mehr leben können, insbesondere in den Entwicklungsländern. Der 'Erfolg' dieser Politik ist eine auseinander gehende Schere zwischen Reich und Arm, sowohl innerhalb der einzelnen Staaten als auch zwischen den Industrie- und den Entwicklungsländern.

Zahlreiche Nichtregierungsorganisationen, insbesondere auch Attac, setzen sich für eine gerechtere Regulierung der Globalisierung ein.


Fairer Handel als Wegweiser

Auf dem Warenmarkt – vor allem mit Lebensmitteln aus südlichen Ländern – werden fairer gehandelte Waren in Weltläden angeboten, zunehmend auch in Supermärkten. Wenn wir in unserem „Glücksradspiel“ oder bei unseren globalisierungskritischen Stadtrundgängen auf diese fairer gehandelten Waren hinweisen und zum Kauf auffordern, dann nicht, weil wir in diesem Markt (der lediglich bei Kaffee gerade mal ein Prozent des gesamten Kaffee-Imports erreicht) eine wirkliche Alternative sehen, sondern

  • weil wir das Bewusstsein für Ungerechtigkeiten im (Welt)handel in der Öffentlichkeit schärfen wollen,

  • weil wir die fatale neoliberale Politik mit ihren Menschenrecht verletzenden sozialen Auswirkungen und schädlichen ökologischen Folgen bekannt machen wollen

  • und um zu einem Druck auf politische Entscheidungen beizutragen.

Der faire Handel verdeutlicht, dass die Preise der Waren für die meisten KäuferInnen durchaus noch erschwinglich sind, wenn die Produzenten fair bezahlt werden. Fair handeln als Aufforderung an die Verbraucher bedeutet aber auch, dass Waren, die viel an Resourcen verbrauchen und das Überleben der Bevölkerung in der dritten Welt gefährden, als Luxusgüter nicht in Massen und ohne Verstand verbraucht werden sollten.


Das Glücksrad des fairen Handels
Bitte hier klicken!


Eine Idee von Attac Wiesbaden im September 2005


Häufig gestellte Fragen zum Recyclingpapier


Was sind die Unterschiede zwischen Recyclingpapier und konventionellem Papier?

Recyclingpapier wird zu 100 % aus wiederverwertetem Altpapier hergestellt. Die Druckfarben des Altpapiers werden mittels De-Inking-Verfahren entfernt. Dabei wird der graue Altpapierbrei mit Hilfe von verschiedenen Chemikalien gewaschen, die heraus gelösten Farbpartikel werden anschließend abgesaugt. Meistens wird das Recyclingpapier zusätzlich noch mit Sauerstoff (-> Bleichmethoden) gebleicht, um einen höheren Weißegrad zu erreichen. Recyclingpapier gibt es je nach Anwendung von Bleichverfahren in grauen und mittlerweile hellen bis zu weißen Tönen.

Konventionelles Papier wird aus den Zellulosefasern von Holz, dem Zellstoff oder dem Holzstoff gewonnen. Für die Gewinnung von Zellstoff wird die Zellulose durch chemische Hilfsmittel von den restlichen Holzbestandteilen getrennt. Deswegen wird Zellstoffpapier als "holzfrei" bezeichnet, wovon sich viele Verbraucher täuschen lassen. Bei dem Holzstoffverfahren dagegen werden fast alle Holzbestandteile (98 %) verwendet. Die Zellulosefasern werden anschließend in der Regel chlorfrei gebleicht.


Warum ist Recycling-Papier besser für die Umwelt?
Für Recyclingpapier werden keine Bäume wie für die Frischfaserherstellung von "weißen Normalpapier" abgeholzt. So kann der Baumbestand bedrohter Urwälder geschützt werden, die eine wichtige Aufgabe bei der Verringerung des Treibhauseffekts übernehmen.

Stattdessen wird durch Papierrecycling Abfall und demnach Luftverschmutzung vermieden, die bei der Verbrennung von Altpapier entsteht.

Auch bei der Aufbereitung werden keine Chemikalien wie bei der Frischfaserherstellung (z.B. Chlorverbindungen) gebraucht, die als Gifte in die Umwelt gelangen. Somit ist die Abwasserbelastung bis zu zehnmal niedriger. Ebenso ist der Energie- und Wasserverbrauch um 50-70 % reduziert.


(200 Blatt = 1 kg)

Recyclingpapier

Primärfaserpapier




Altpapier (kg):

1,1-1,3

0

Holz (kg):

0

2,2-2,5

Wasser (l):

10-20

30-100

Energie (kWh):

1-3

3-6

Abwasserbelastung (CSB) (g)

2-5

5-50


Quelle: Jupp Trauth, Forum Ökologie & Papier


Was versteht man unter Umweltpapier?
Umweltpapier besteht aus 100 % Altpapier. Aber im Gegensatz zu Recyclingpapier wird es weder einem De-Inking-Verfahren noch einer Zellstoffbleiche unterzogen. Das verwendete Altpapier wird so fein gemahlen, dass sich die Farben gleichmäßig verteilen und das neue Papier lediglich eine graue Tönung annimmt.


Was gibt es für Papierlabels?
Das in Deutschland dominierende Kennzeichen für Recyclingpapier ist der "Blaue Engel", eine Bescheinigung für umfassende Produktgüte. Bei der Vergabe werden unter anderem die Altpapierzusammensetzung, der Energieverbrauch und der Wasserverbrauch berücksichtigt.

Sofern sich der Einsatz von Frischfaserpapier nicht vermeiden lässt, sollte dieses mit dem FSC-Label gekennzeichnet sein. Das Holz Für FSC-Papiere stammt aus 100% zertifiziert nachhaltig bewirtschafteten Wäldern.

Details und weitere Labels:
http://www.umweltinstitut.org/frames/faq/papierlabels.htm


Kann man mit Recyclingpapier kopieren?
Einwandfrei. Die Verwendung von Recyclingpapier führt weder zu einer erhöhten Staurate noch zu einer Verstaubung im Kopiergerät, wie zahlreiche Prüfungen von unterschiedlichen Einrichtungen bestätigen. Auch Stiftung Warentest prüfte bereits 1995 die Qualitätseigenschaften von neun verschiedenen Recyclingpapieren. Alle Papiere wurden mit dem Gesamturteil "gut" ausgezeichnet. Wie die Experten herausfanden, stand die Verstaubung nicht in Zusammenhang mit der Art, sondern mit der Verarbeitung des Papiers der einzelnen Hersteller. Staub entsteht dann, wenn die Papierkanten nicht sorgfältig geschnitten werden. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte auf Kopiergeräte mit dem "Blauen Engel" achten, die eine problemlose Verarbeitung von Recyclingpapier garantieren.
Vorurteile sind darauf zurückzuführen, dass die ersten Recyclingpapiere tatsächlich wegen Unreinheit für manche Verwendungen ungeeignet waren, bzw. in Druckern und Kopiergeräten häufig Papierstau verursachten. Doch durch zahlreiche Verbesserungen sind Recyclingpapiere und konventionelle Papiere heutzutage in ihrer Qualität als praktisch gleichwertig zu betrachten.


Ist Recyclingpapier für Tintenstrahldrucker geeignet?
Ja. Bei der heutigen Qualität von Recyclingpapier kommen verlaufene Druckbilder wie früher nicht mehr vor. Für Recyclingpapiere mit dem "Blauen Engel" ist 100% Druckertauglichkeit gewährleistet.


Vergilbt Recyclingpapier schneller als konventionelles Papier?
Nein. Recyclingpapiere, die mit dem "Blauen Engel" gekennzeichnet sind, unterliegen der DIN 6738, die bei angemessener Lagerung eine Alterungsbeständigkeit von einigen hundert Jahren garantiert. Die Oberfläche wird säurefrei (neutral) geleimt, wodurch keine Vergilbung entsteht, wie es bei den anfänglichen Recyclingpapieren vorkam. Wer bestimmte Dokumente auf absolut unbegrenzte Dauer lagern möchte, der sollte sich an Papieren der DIN 9706 orientieren. In diese Kategorie der höchsten Alterungsklasse fallen aber nur Papiere, die aus Zellstoff hergestellt sind, und somit keine Papiere aus Holzstoff oder Recyclingpapiere.


Ist Toilettenpapier aus Recyclingpapier hygienisch?
Ja. Bei der Herstellung von Recyclingpapier werden alle noch bestehenden Keime und Bakterien bei einer Hitze von 100 °C unschädlich gemacht. Beim anschließenden De-inking-Verfahren werden sämtliche Farbpartikel aus dem Altpapierbrei abgesaugt. Somit sind weder Krankheitserreger noch Farbreste in recyceltem Toilettenpapier vorzufinden. Zu diesem Ergebnis kam auch das Magazin ÖkoTest nach einem Test von 42 Toilettenpapieren aus Recyclingpapier und aus Frischfaserpapier. Keines der getesteten Papiere enthielt bedenkliche Duftstoffe, Azo- Farbstoffe oder halogenorganische Verbindungen. 14 Produkte wurden als "Empfehlenswert" eingestuft, 13 davon waren aus Recyclingpapier.

"Dass für Hygienepapiere keine Primärfaser eingesetzt wird, ist das Mindeste an Ökologie, da diese Fasern nach Gebrauch in jedem Fall für die Papierkette verloren sind und daher bereits vorher in ihrer Faserkapazität am besten mehrfach ausgenutzt sein sollten."
Kritischer Papierbericht 2005
http://www.treffpunkt-recyclingpapier.de/initiative/mitteilungen/mitteilung-pdf/20050608_Papier_m.Aufruf.pdf


Ist Recyclingpapier als Schulmaterial geeignet?
Ja, Recyclingpapier erfüllt ebenso wie Frischfaserpapier alle Anforderungen. Es kann mit Kugelschreibern, Bleistiften, Holz- und Filzstiften sowie Tintenfüller beschrieben werden, ohne dass die Tinte auf dem Papier verläuft. Das bestätigt auch Stiftung Warentest, bei deren Untersuchung alle fünf getesteten Schulhefte aus Recyclingpapier mit einem "gut" für die "Beschreibbarkeit mit Tinte" ausgezeichnet wurden.


Ist Recyclingpapier teurer?
Recyclingpapiere sind in der Regel günstiger als vergleichbare Frischfaserpapiere, da bei der Produktion auf die teure Zellstoffgewinnung verzichtet werden kann. Über längere Zeiträume betrachtet galt bisher die Faustformel: Bei Recyclingpapier lassen sich gegenüber Primärfaserpapier ca. 10% sparen.

Allerdings zahlt der Kleinkunde für Recyclingpapier häufig genauso viel wie für Primärfaserpapier, da die Nachfrage nach Recyclingpapier geringer ist.


Wo bekomme ich Recyclingpapier?
Recyclingpapier bekommt man in fast allen Schreibwarengeschäften, allerdings in meist eingeschränkter Auswahl. Im Internet gibt es einige Versandhändler, die eine große Auswahl an Recyclingpapierprodukten anbieten. Unter www.papiernetz.de können sie Händlerlisten einsehen oder den Papierfinder nutzen, der ihnen die nächste Bezugsquelle in ihrer Nähe anzeigt.

Unter dem folgenden Link finden Sie eine Liste von Händlern, die Schulhefte aus Recyclingpapier anbieten (z.Zt. nur München)
http://www.papier.wald.org/schule/bezug.php


Welche Methoden gibt es, Papier weiß zu machen?
Der Stoff Lignin verleiht dem Holz seine braune Farbe. Wenn man aus Holz Papier herstellt, wird dieses einer Zellstoffbleiche unterzogen, damit das Papier nicht hellbraun bleibt.

1. Bleichverfahren mit Elementarchlor (Chlorbleiche):
Hierbei wird das Lignin vollständig mit Chlor entfernt, wobei chlorierte Kohlenwasserstoffe (CKW) oder Dioxine entstehen, die als giftige Stoffe über Abwässer in die Umwelt gelangen, und somit eine hohe Abwasserbelastung darstellen.

2. Bleichverfahren mit Chlordioxid (ECF=Elementar-Chlor-Frei)
Bei diesem Vorgang wird die Vorbleiche mit Sauerstoff und die Nachbleiche mit Chlordioxyd vollzogen. Das führt zu einer zehnfach geringeren Abwasserbelastung.

3. Bleichverfahren mit Sauerstoff / Wasserstoffperoxid (TCF=Total-Chlor-Frei)
Bei der Vorbleiche mit Sauerstoff und der Nachbleiche mit Peroxid wird das Lignin verändert und nicht ausgewaschen. Diese Methode ist nicht umweltschädlich.

Noch Fragen? - Wenden Sie sich an redaktion@umweltinstitut.org


http://www.umweltinstitut.org/frames/all/m420.htm